Klimagarten Südpfalz
Nachhaltiger Nutzgarten & Selbstversorgung

Kartoffeln

Meine wichtigste Frucht. Abgesehen davon, dass die Kartoffel sehr nahrhaft ist und gut schmeckt, ist sie strategisch gedacht für den Selbstversorger von zentraler Bedeutung: Die Kartoffel weist einen hohen Flächenertrag auf und lässt sich gut lagern. Ich baue frühe, mittlere und späte Sorten an, so dass ich mich möglichst lange über das Jahr mit eigenen Kartoffeln versorgen kann. In guten Jahren konnte ich Erträge von bis zu 3,5 kg pro Quadratmeter ernten: Das entspricht dem Niveau der industriellen Landwirtschaft, nur bei mir eben ohne Gift, Pflug und Kunstdünger. Allerdings leidet die Kartoffel sehr unter der Hitze; im kommenden Gartenjahr 2024 werde ich mit Schattenkonstruktionen zur Kühlung experimentieren.

Übrigens wurde die Kartoffel nicht ihrer Nahrhaftigkeit wegen nach Europa importiert, sondern aufgrund ihrer ansehnlichen Blüten.  Im 16. Jahrhundert waren Kartoffeln in den Ziergärten des Adels sehr beliebt. 

Der Kartoffelkäfer tauchte in den vergangenen fünf Jahren nur vereinzelt auf und lässt sich leicht absammeln. Gegen Krautfäule helfen resistente Sorten, die ich seit vielen Jahren vom Hof Jeebel beziehe. Einige Drahtwürmer (Nematoden) fressen Gänge in die Kartoffeln; dagegen helfen Mulchen und Ringelblumen, die ich neben oder zwischen die Kartoffeln pflanze, so dass bei mir bislang kaum Schäden entstanden. Sinnvoll ist auch die Kombination mit Ackerbohnen, von denen ich zwei Samen mit jeder Saatknolle verbuddele: Die Bohnen versorgen die Kartoffel mit Stickstoff. Geht auch mit Busch- und Stangenbohnen. 

Nicht bewährt hat sich die Verlegung der Knollen in etwa 15 tiefen Trichtern, die mit der wachsenden Pflanze zugeschüttet werden. Der Vorteil liegt darin, dass nicht gehäufelt werden muss. Nachteilig wirkte sich in meinem Garten aber die Staunässe aus. Zudem ist der Grabeaufwand für die Ernte der tiefliegenden Knollen enorm, wodurch der Boden stark geschädigt wird. Daher verlege ich die Knollen wieder in der traditionellen Weise in ca. fünf Zentimeter Tiefe. Sobald die Pflanze groß genug ist, häufele ich Erde an. Dazu nutze ich ein benachbartes Beet, das ansonsten noch als Blühstreifen genutzt wird.

Der "Pflanzplaner" informiert, worauf Sie vor und beim Legen der Kartoffeln achten sollten.

Und hier noch ein Literaturhinweis:
Heidi Lorey: Kartoffelliebe. Pflanzen, ernten, Sortenvielfalt genießen, 2019. Erschienen im Ulmer Verlag