Unkraut
Löwenzahn, Hahnenfuß, Brenn- und Taubnessel, Schachtelhalm, Gänseblümchen, Gras, Klee usw. sind wertvolle Verbündete. Es ist die Vielfalt der Pflanzen, die den Boden gesund hält und Schädlinge ablenkt. Wird das "Unkraut" zu groß, wenn es also anfängt dem Gemüse oder den Kartoffeln den Platz oder die Sonne streitig zu machen, dann stutze ich es zurecht und mulche damit den Boden. Blühen darf es, nur nicht wie beim Löwenzahn flugfähige Samen entwickeln, die die Nachbarn stören könnten.
"Unkraut" ist ein Stickstoffretter. Nach der Ernte im Herbst wird das "Unkraut" für den Garten richtig wichtig. Um zu wachsen, holt es den überschüssigen Stickstoff aus dem Boden, der ansonsten ins Grundwasser ausgewaschen würde. Die Pflanzen speichern die Nährstoffe in ihren Blättern, Stängeln und Wurzeln. Im Frühjahr, wenn ich das "Unkraut" zur Vorbereitung der Beete für die Aussaat mulche, werden die Nährstoffe für das Gemüse wieder freigesetzt. Viele "Unkräuter" gehen eine Symbiose mit den für die Bodenfruchtbarkeit wichtigen Mykorrhizapilzen ein und sollten allein schon deshalb toleriert werden.
Weitere Vorteile des "Unkrauts": Die Wurzeln lockern die Erde, die Blätter schützen den Boden vor der Sonnenstrahlung und dem Regen, die Bienen und Hummeln freuen sich über die Blütenvielfalt. Fazit: "Unkraut" ist Nutzkraut.
Viele Wildkräuter bereichern unseren Speisenzettel. Eine Nachbarin erzählte, wie sie und ihre Eltern die Hungerjahre nach dem Zweiten Weltkrieg auch mit Hilfe des Löwenzahns überlebten. Der von vielen verfluchte Giersch wurde von den Römern nach Germanien gebracht, da sie nicht auf dieses gesunde, eiweißreiche Gemüse verzichten wollten.