Gründünger
Infolge der Erderhitzung ist das Bodenleben nunmehr auch im Winter lange Zeit aktiv, so dass lebendige Pflanzen eine wichtige Ergänzung zum Mulchen sind. Über den Herbst und milden Winter sammeln die Wurzeln Nährstoffe wie Stickstoff und verhindern so die Auswaschung ins Grundwasser. Im Frühjahr können die Pflanzen geerntet und gemulcht werden: Die Nährstoffe werden dann wieder freigesetzt, was dem Gemüse zugute kommt. Zudem füttern die meisten Pflanzen die für die Bodenfruchtbarkeit wichtigen Mykorrhizapilze.
Spätestens nach der Ernte des Gemüses oder der Kartoffeln säe ich eine spezielle Samenmischung in die frei gewordenen Beete. Geeignet sind beispielsweise Ackerbohnen, Buchweizen, Erbse, Gelbsenf, Klee, Ölrettich, Phacelia, Wicken oder Winterroggen und Winterweizen.
Einen Teil meiner Beete nutze ich als sommerliche Brache, damit der Boden sich erholen kann. Die Gründüngung wirkt auch gut gegen die Dürre, da die Pflanzen den Boden beschatten und für ein angenehmes Kleinklima sorgen. Dagegen trocknen unbedeckte Beete völlig aus, verkrusten und werden zu einer lebensfeindlichen Wüste.
Wird der Gründünger zu hoch und beeinträchtigt das benachbarte Gemüse, dann ist es Zeit für die Ernte: Ich schneide die Pflanzen ab und verwende sie zum Mulchen. Wichtig: Die Wurzeln bleiben im Boden, damit sie u.a. von den Regenwürmern gefressen werden können. So entsteht ganz nebenbei viel Humus.
Keine gute Idee ist das Umgraben der Beete und die anschließende Winterbrache ohne Mulch oder Gründünger: Der ungeschützte Boden vermatscht in den regenreichen Wintern, der Stickstoff wird ausgewaschen, das Bodenleben hungert und verarmt.
Die Anpassung an den Klimawandel erfordert veränderte Bewirtschaftungsmethoden. Hier müssen wir noch viel von der Natur lernen. Eine gute, verständliche Übersicht zur neuen Humustherorie finden Sie hier.