Wasser
Dürre - darauf müssen wir uns jetzt auch in Deutschland einstellen. Jahrzehnte unterlassenen Klimaschutzes haben Konsequenzen (bitte beachten Sie das Kapitel "Energie" im Garten). Meine Strategie für gute Erträge in heißen Zeiten besteht aus drei Elementen:
- Bewässerungsbedarf verringern durch Humusaufbau (= Wasserspeicherung), Mulchen (= Verdunstungsschutz) sowie Auswahl dürreresistenter Gemüse- und Kartoffelsorten.
- Pflanzen abhärten: Um die Widerstandsfähigkeit gegen Trockenheit zu erhöhen, gieße ich bei entwickelten Beständen nicht täglich, sondern alle drei oder vier Tage eine größere Wassermenge. Dadurch bilden die Pflanzen tiefere Wurzeln aus, die der Feuchtigkeit im Boden nach unten folgen.
- Tröpfchenbewässerung: Hier setze ich seit 2020 sogenannte Perlschläuche ein, die das Leitungswasser tröpfchenweise abgeben. Die Schläuche liegen unter den Kartoffelpflanzen bzw. der Häufelerde, so dass im Sommer die Wasserverdunstung minimiert ist. Die Wassergabe mit der Gießkanne oder der Schlauchspritze hat sich gerade bei den Kartoffeln nicht bewährt, da die angehäufelte Erde weggespült wird.
- Regenwasser: Gesammelt in Fässern und Tonnen eignet sich Regenwasser hervorragend zum Gießen. Zudem ist der Speichervorrat auch eine wertvolle Reserve. Im Rahmen des Katastrohenschutzes wird diskutiert, im Falle einer Verknappung des Trinkwassers als Folge einer langanhaltenden Dürre "entbehrliche" Teile des Versorgungsnetzes abzuwerfen. In diesem Falle dürften auch Kleingärten kein Leitungswasser mehr erhalten.
Ein ganz anderes Problem sind Überschwemmungen. Die müssen nicht so drastisch ausfallen, wie im Juli 2021 in der Eifel. Doch die Gewalt flutenden oder stehenden Wassers kann die Gartenarbeit eines Jahres zunichte machen. Wird der Boden weggeschwemmt, steht der Garten wieder ganz am Anfang. Zum Glück musste ich diese Erfahrung noch nicht machen. Allein der Gedanke daran ermahnt mich zum wertschätzenden Umgang mit den Lebensmitteln, die mir der Garten schenkt.