Energie
"Muskelkraft statt Kilowatt" lautet mein Motto beim Sensen, Heckenschneiden, Häckseln oder Brennholz sägen. Das spart nicht nur teuren Strom oder Sprit und erzeugt weniger Lärm, sondern ist auch noch gesund. Mein Fitnessstudio ist der Garten.
Zum Kühlen der Getränke verwende ich ein feuchtes Tuch oder stelle die Flaschen in Wassereimer. Für die dauerhafte Kühlung nutze ich den A+++-Kühl-/Gefrierschrank zu Hause. Ein Zweitgerät im Kleingarten ist viel zu teuer und klimaschädlich. Strom benötige ich nur für die Grundwasserpumpe im Sommer; der Jahresverbrauch betrug in 2023 ganze 11 kWh. Meinen Strom erzeuge ich mittels einer Solaranlage auf unserem Wohnhaus selber und transportiere ihn bei Bedarf mit dem Notstrom-Akku in den Garten.
Für meinen Weg zum Garten nutze ich das Fahrrad. Mit dem Handwagen transportiere ich Brennholz, Gartenmaterial, den Stromakku sowie geerntetes Obst und Gemüse. Nur bei sperrigen oder sehr schweren Gegenständen leihe ich mir ausnahmsweise ein Auto von stadtmobil.
Der Garten liefert Brennholz für den Ofen im Wohnzimmer. So spare ich klimaschädliches Erdgas für die Heizung und nutze lokal nachwachsende Energie. Die saubere Asche ist reich an wertvollen Spurenelementen sowie Kalk und kommt zurück in den Garten, ebenso die selbst erzeugte Holzkohle für die Bodenverbesserung. Ich köhlere energieeffizient im Wohnzimmer in einem alten Kochtopf, den ich in den Holzofen stelle.
Die Herstellung von Kunstdünger wie "Blaukorn" erfordert viel Energie und verschmutzt die Luft. Im Garten wird Kunstdünger gar nicht benötigt, sorgen doch Mulchen und Leguminosen für eine gute naturnahe Düngung. Auch sollte sehr sparsam mit Beton und Metall umgegangen werden, da für die Produktion des Materials viel Energie verbraucht wird. Hätte ich den Hauptweg in meinem Garten mit Betonsteinen gepflastert, dann wäre für die Herstellung der Steine etwa eine halbe Tonne Kohlendioxid in die Luft geblasen worden; so aber wächst weiterhin schönes Klee-Gras auf dem Weg. Sinnvoll ist es Sachen aus dem Garten weiterzuverwenden: So eignen sich beispielsweise die langen geraden Äste des Haselnussstrauches als Bohnenstangen. Regentonnen, Steine, Kletterspaliere, Bambusmatten und vieles mehr wird im Kleingartenverein oftmals weggeschmissen, obgleich noch völlig intakt: Verschenken bzw. Weiternutzen ist angewandter Umweltschutz.
Eine interessante Studie aus dem Jahre 2023 zum CO2-Fußabdruck des "urban gardening" finden Sie hier. Fazit: Sparsam mit Material umgehen, Recycling, Mulchen und Gründüngen. Ansonsten sind Gemüse und Obst aus dem eigenen Garten schnell klimaschädlicher als die Produkte der industriellen Landwirtschaft. Das wäre schade.